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Bald beginnt das Hamster-Wandern

Noch schlummern die 90 Feldhamster, die auf dem Gebiet des geplanten Wirtschaftsparks Mainz Süd logieren, in ihren Bauten. Doch in etwa zwei Wochen werden die Nager aus ihrem Winterschlaf erwachen - und die Vergrämung kann beginnen...

Nach wie vor ist das Gelände, auf dem so schnell wie möglich ein Gewerbegebiet samt Messeplatz für die Rheinland-Pfalz-Ausstellung entstehen soll, fest in den Krallen der Feldhamster. Die sind vom Aussterben bedroht und genießen daher besonderen Schutz. Wo sie ihre Bauten haben, darf der Mensch nicht einfach bauen - nein, zuerst muss er die Nager dazu bringen, umzuziehen. "Vergrämung" nennt man das, was jetzt auch bei Hechtsheim geschehen soll.

Das funktioniert natürlich nur mit wachen Hamstern, und so müssen sich die Planer des Gewerbeparks in Geduld üben, bis die Tiere geruhen aufzuwachen. Das wird Mitte April geschehen, schätzt Hamster-Experte Holger Hellwig. Dann werden die Tierchen aus ihren Löchern kommen, um sich - hungrig nach der langen Winterpause - auf Nahrungssuche zu begeben. "Darauf sind wir vorbereitet", betont der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Rheinhessen. "Wir haben alle nötigen Maßnahmen eingeleitet."

Konkret sieht das so aus: Auf dem ersten Bauabschnitt für den Wirtschaftspark werden die Nager nichts mehr zu fressen finden. "Auf diesen Feldern haben wir gar nichts eingesät", erklärt Hellwig. So sollen die Feldhamster dazu gebracht werden, sich auf die Wanderschaft zu begeben. Um ihnen das schmackhaft zu machen, wurden um das Areal "Futterringe" angelegt - je weiter weg, desto appetitlicher wird das kulinarische Angebot für die Tiere. Und die sind bekanntlich keine Kostverächter.

In dem Ring direkt um das Baugebiet wurden Zuckerrüben angepflanzt, dann kommt ein Ring aus Getreide. Für den äußersten Ring wurde Hafer ausgesät - der mundet dem Hamster besonders gut und soll ihm den Umzug versüßen. Auf diese Weise sollen die Tiere dazu animiert werden, rund 100 Meter im Jahr zu marschieren. "In fünf, sechs Jahren haben wir sie dann da, wo wir sie haben wollen", sagt Hellwig.

Vor allem bei jüngeren Tieren soll die Vergrämung gut funktionieren, meint Hellwig. Sorgen bereiten ihm eher ältere Exemplare, die sich wohl weigern werden, freiwillig ihre Heimat zu räumen. "Die werden wir fangen und umsiedeln müssen", schätzt Hellwig. Das soll frühestens im Mai geschehen. Und bis dahin wird kein Bagger anrücken können.

Allgemeine Zeitung - Meldung vom 30.3.2004

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