Berti, der Bombenhamster vom Hauptbahnhof

So kleine Sternchen gibt¹s wohl nicht und auch eine Mütze kommt nicht in Frage. Aber vielleicht könnte jemand ein Polizei-Abzeichen an seinen Käfig heften, damit jeder sieht: Hier wohnt Berti, der Dienst-Hamster des Bundesgrenzschutzes am Hauptbahnhof!

Bertis Polizeikarriere begann relativ spektakulär am 21. August um 23 Uhr am Neuaubinger S-Bahnhof. Dort entdeckten Fahrgäste in einer S4 einen Karton auf dem Sitz, glaubten an eine Bombe. “Bloß nicht anfassen, warnte die Einsatzzentrale und schickte eine Streife los. Einsatzgrund: USBV-Alarm ­ heißt im Polizeijargon Verdacht auf eine “Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung. Angesichts der Luftlöcher im Deckel entschlossen sich die Beamten dann aber doch, den Deckel vorsichtig zu öffnen ­ und sahen in zwei blanke Knopfaugen, die schüchtern aus dem Wattenest blickten. Ins Dienst-Tagebuch verzeichnete Polizeioberkommissar Hans Ibel in dieser Nacht: “Nationalität und Geschlecht nicht ermittelbar. Offensichtlich reiste das Tier ohne gültigen Fahrschein und erschlich sich durch Vortäuschung als USBV-Gegenstand die Fahrt. Einvernahme scheiterte aufgrund sprachlicher Hürden. Strafmündigkeit soll durch das Veterinäramt festgestellt werden."

So geschah es: Bomben-Berti landete im Tierheim. Irgendwie jedoch ging der Kleine den Beamten nicht mehr aus dem Kopf. Und so kam es, dass Berti gestern hohen Besuch bekam. Hans Ibel und seine Kollegen haben sich entschlossen, den kleinen Kerl zu adoptieren. “Es wird ihm gut gehen bei uns, versprach BGS-Sprecher Wolfgang Hauner. Und langweilig wird¹s auch nicht ­ weil bei der Polizei bekanntlich rund um die Uhr was los ist.

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