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Braucht Stöckheim das Baugebiet?

Da machen nicht nur die dort vermuteten Feldhamster, 6 bis 8 Tiere sollen es Untersuchungen zufolge sein, sondern wohl auch der in den Startlöchern stehende Investor, die Baugenossenschaft Wiederaufbau, dicke Backen: Die Neuausweisung des nunmehr auf 6,9 Hektar reduzierten Neubaugebietes Breites Bleek östlich der Leipziger Straße in Stöckheim verzögert sich weiter. Grund: Die SPD-Ratsfraktion hat noch Beratungsbedarf.

Zoo soll volllaufen

Die Entscheidung über das Baugebiet wurde deshalb jetzt von der Agenda des Verwaltungsausschusses gestrichen. Eine entschiedene Gegnerin des Projekts ist SPD-Ratsfrau Gabriele Hübner. Sie meint: Der Bezirksrat habe bereits vor Jahren gegen das Baugebiet gestimmt. Daran habe sich nichts geändert. Hübner: "Viele in der SPD sind der Meinung, es reicht, erstmal soll gegenüber der Zoo volllaufen."

Ach ja, und dann sind da noch die Hamster. Rückblende: Bereits am 9. Juni 1998 hatte der Verwaltungsausschuss die Aufstellung des B-Plans "Breites Bleek" beschlossen. Schon damals war aber auch klar: Das Areal ist "Hamstererwartungsland", es gebe "potenzielle Feldhamsterverdachtsflächen", hieß es. Zumal gegenüber, am Zoo, mal ein toter Feldhamster gefunden worden sein soll.

Der Hamsterverdacht im Breiten Bleek bestätigte sich in der Tat, eine Untersuchung im Sommer 1999 zeigte: Tatsächlich leben Exemplare von Cricetus cricetus dort, "voraussichtlich 6 bis 8 Individuen". Und: Bereits 1995 seien dort Kiebitz (4 Brutpaare) und Schafstelze (1 Revierpaar) nachgewiesen worden.

Klar ist: Bevor die ersten Bagger anrücken, müssen die Hamster weg. In Kürze, wenn sie ihre Winterruhe beendet haben, soll es losgehen. Die Bezirksregierung hat einen Umsetzungsantrag positiv beschieden, eine Spezialfirma wurde beauftragt.

Hamster nach Lamme

Für die Stöckheimer Hamster ist eine 1,39 ha große Fläche in Lamme reserviert, wo die Nager ungestört buddeln können. Dafür sorgt schon der Plan Breites Bleek, er setzt fest: Der Acker in Lamme ist extensiv zu bewirtschaften, "unter Berücksichtigung der Lebensraumansprüche des Feldhamsters" (Saatgut für bedrohte Arten der Feldflur, Anbau von Sommer- und Wintergetreide, Luzernen).

Sind die Hamster weg, in ihrem Lammer Exil, kann übrigens endlich auch die Stadtbahn nach Stöckheim gebaut werden (ebenfalls durchs Breite Bleek): Im Planbeschluss vom 26. November 2002 waren die streng naturgeschützten Nager nämlich glatt vergessen worden.

Nichts mehr zu tun mit dem Breiten Bleek hat der ursprüngliche Investor, die Bautreu GmbH. Nach dem ewigen Hin und Her um das Baugebiet gab Geschäftsführer Gerhard Bremer irgendwann auf. Aus Altersgründen, wie er sagt.

newsclick.de - Meldung vom 13.5.2004

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