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Der Feldhamster lebt, Naturschützer entdecken Bau in der Nidderauer Gemarkung

NIDDERAU Die Wiederentdeckung des emsigen Nagers in der benachbarten Wetterau hat den Arbeitskreis Main-Kinzig der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) in Rodenbach veranlasst, mehr über die Lebensweise des heimlichen Burschen in Erfahrung zu bringen. Der Biologe Olaf Godmann aus Niedernhausen von der Arbeitsgruppe Feldhamsterschutz (AGFHA) berichtete dabei von "fetten Hamsterjahren", in denen das Tier als Agrarschädling gefürchtet und verfolgt wurde. Hamster errichten ihre unterirdischen Bauanlagen auf intensiv genutzten Ackerflächen. Überraschend eröffnete Godmann, dass im Rahmen von Untersuchungen des Hessischen Umweltministeriums der Feldhamster auch im Main-Kinzig-Kreis wiedergefunden worden ist. Am Fundort in Nidderau konstatierte der Biologe, dass die dortige Ackerfläche umgebrochen worden war - mit für den Hamster möglicherweise verheerende Folgen. Denn nur auf einem Stoppelfeld vermag er Körner zu sammeln.

Wenn auf benachbarten Feldfluren und Ackerrainen keine Nahrung mehr zu finden ist, zieht er sich in den Bau zurück, verschließt ihn und beginnt mit dem Winterschlaf. Da aber nicht genügend Vorräte gesammelt werden konnten, muss man befürchten, dass der Feldhamster den Winter in Nidderau nicht überlebt, so Godmann. Aufgrund des extrem trockenen Sommers kommt in diesem Jahr das Ende des Nahrungsangebotes besonders früh.

Überlebenschancen hätte der Hamster nur dann, wenn die Feldflur durch ein kleinparzelliges Mosaik strukturiert wäre und verschiedene Nutzungsformen aufweist. Dazu bietet die AGFHA Landwirten ein finanzielle Unterstützung an, wenn sie in Getreidefeldern bis Oktober Acker- und Erntestreifen stehen lassen.

Eine Exkursionsgruppe der HGON nahm benachbarte Felder, die kurz zuvor abgeerntet wurden, ins Visier. Beim Abschreiten der Furchen entdeckten sie ein Hamsterloch, das sich von einem Mauseloch durch seinen größeren Durchmesser unterscheidet. Wenn im Frühjahr die Weibchen ihre Baue anlegen, dann mit so genannten Fall- oder Fluchtröhren, die senkrecht bis zu zwei Meter in die Tiefe führen. Im Sommer findet man vorwiegend Baue von Jungtieren, allerdings meist ohne Fallröhren. Durch die Entdeckung weiterer Hamsterlöcher stellte sich heraus, dass die Hamsterpopulation im Main-Kinzig-Kreis in diesem Jahr das beste Vorkommen in Hessen ist, denn in der Mainebene und in der Wetterau sind die Bestände aufgrund der trockenen Witterung eingebrochen.

Frankfurter Rundschau - Meldung vom 25.9.2003

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