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Feldhamster fühlt sich in Hofheim wohl

HOFHEIM Das Naturschutzzentrum Bensheim bietet seit Juni jeden Monat naturkundliche Spaziergänge an: So stand am Sonntagvormittag eine Exkursion durch einen Teil der nördlichen Hofheimer Gemarkung auf dem Programm.
Unter der Leitung von Gerhard Eppler, Kreis- und stellvertretender Landesvorsitzender des Naturschutzbundes NABU Deutschland, machten sich rund zwanzig Wanderer auf den Weg, um in den Gewannen "Rheinlüssen" und "In den vorderen Fuchslöchern" nach dem Feldhamster Ausschau zu halten.

Weil etliche Interessierte aus Hofheim sowie aus den Regionen Heidelberg und Darmstadt den Treffpunkt Erfurter Straße/In den Rheinlüssen laut Beschreibung im Programmheft nicht gleich gefunden hatten, ging es erst mit einer halbstündigen Verspätung los.

Auf der "Roten Liste"
Zunächst begann der Hofheimer Fachmann mit interessanten Informationen über den Europäischen Feldhamster, der seit 1984 auf der "Roten Liste der gefährdeten Tierarten" geführt wird. Bestandsaufnahmen von Hamsterpopulationen aus diversen Bundesländern dokumentieren den fortschreitenden Rückgang dieses einst so zahlreich auftretenden Nagers.

In Hessen gibt es noch Tiervorkommen in der Wetterau und im Raum Untermain, östlich von Mannheim, bei Sandhofen - und um Hofheim. Durch die intensive Landwirtschaft wurde dem ursprünglichen Steppenbewohner nach und nach die Lebensgrundlage entzogen: Zwischen der Ernte von Getreide und dem Umpflügen des Ackers liegen heute nur wenige Tage, die dem gelbbraunem Fellträger kaum noch ausreicht, genügend Wintervorräte zu "hamstern". Denn während des Winterschlafes benötigt der Hamster entsprechende Vorräte, sonst verhungert er in seinem Bau.

In früheren Zeiten, als die Ernte noch per Hand erfolgte, fand der Hamster in der Feldflur gute Bedingungen. Nach milden Wintern kam es oft zu Massenvermehrungen, die beträchtliche Schäden anrichteten - der Hamster wurde bekämpft, sein Fell verkauft.

Einige örtliche CDU-Parteimitglieder mit dem Ersten Stadtrat Dr. Ulrich Vonderheid und dem Hofheimer Parteivorsitzenden Bernhardt Appelt an der Spitze stießen eine lebhafte Diskussion um das Thema "Naturschutz kontra Baugebiet" an. Auf dem Areal mit der "Hamsterbesiedlung" sollen die Autofahrer nämlich in ferner Zukunft Hofheim durch Wohnstraßen östlich umfahren können. Nach der Diskussion durchwanderten die Teilnehmer ein abgeerntetes Getreidefeld: Drei Hamsterwohnungen gab es zu entdecken.

Der wehrhafte Nager gliedert seinen Bau in Nest-, Vorrats- und Kotkammer - die schräg verlaufenden Schlupfröhren bis zu zwei Meter tief reichen.

Zum Schutz vor Feinden legt das Tier Fallröhren an, in die er sich bei Gefahr fallen lässt. Eine solche Röhre hatte ein Mitwanderer mit seinem Spazierstock gemessen: Rund 50 Zentimeter betrug die Tiefe. Weiter ging es durch die Felder, und an mehreren Stellen erläuterte Eppler die Zusammenhänge der Natur - eine wirklich interessante Sache.

Denn bei Gefahr versucht der Feldhamster, durch Fallröhren in seinen Bau zu flüchten. Weil er zu einer schnellen Flucht nicht in der Lage ist, hat er verschiedene Drohverhaltensweisen entwickelt. Er stellt sich auf seine Hinterbeine bläst seine Backentaschen auf, um größer zu wirken, und fletscht die Zähne. Mit solchen Überraschungsangriffen schafft er es oft, sein Leben zu retten.

Wormser Zeitung - Meldung vom 27.7.2004

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