Feldhamster-Hilfsprogramm in Bayern gestartet

Augsburg (dpa) - Für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster sollen in Bayern neue Lebensräume geschaffen werden. Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz (LfU) hat dazu ein Feldhamster- Hilfsprogramm (FHP) gestartet. Danach erhalten Bauern Fördermittel, wenn sie zum Beispiel Teile ihrer Ackerfläche nicht abernten, teilte die Behörde in Augsburg mit. Diese Flächen bieten den bedrohten Tieren dann gleichzeitig Nahrung und Schutz.

Der Feldhamster sei nach dem Bundesnaturschutzgesetz zwar streng geschützt, gelte aber dennoch in ganz Deutschland inzwischen als «stark gefährdet» bis «vom Aussterben bedroht», berichtete das Landesamt für Umweltschutz. In einzelnen Regionen, etwa in Schwaben, seien die Feldhamster schon ausgestorben. Da der entsprechende Rückgang der Bestände in ganz West- und Mitteleuropa beobachtet werde, habe die EU den Feldhamster ausdrücklich unter den Schutz ihrer Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gestellt. Alle EU-Staaten sind nach LfU-Angaben damit zur Einführung eines strengen Schutzsystems verpflichtet.

Feldhamster - wissenschaftlich Cricetus cricetus genannt - sind den Angaben zufolge ursprünglich Steppentiere. Sie kommen von Westeuropa bis Ostasien vor. In Bayern leben sie hauptsächlich in den offenen, ausgedehnten Gäulagen Frankens zwischen Schweinfurt und Uffenheim. Die dämmerungs- und nachtaktiven Einzelgänger graben ihre unterirdischen Baue in die tiefgründigen Löss- und Lösslehmböden der fränkischen Äcker.

Noch bis in die 70er Jahre seien Feldhamster so häufig vorgekommen, das sie sogar bekämpft wurden, hieß es. Doch inzwischen seien die kleinen Tiere sehr rar geworden. Die Intensivierung der Landwirtschaft mache dem Feldhamster zunehmend das Leben schwer. Auch durch Flurbereinigungen, die Ausweitung von Wohn- und Gewerbegebieten sowie den Bau von Straßen würden seine Lebensräume weiter eingeschränkt.

• siehe auch: Informationen zum Feldhamster