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Feldhamster müssen umziehen - Naturschützer gehen auf die Barrikaden

Mannheim - Der Feldhamster fühlt sich im Rhein-Neckar-Raum besonders wohl und bildet durch nach Zählungen von Biologen die wohl letzte größere Population in Baden-Württemberg. Wo bislang die vom Aussterben bedrohten Nagern ihre Baue buddeln, soll nun eine große Sportarena entstehen. Der Mannheimer Gemeinderat hat jetzt den Bebauungsplan bei nur drei Gegenstimmen verabschiedet.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) protestiert gegen das Bauvorhaben und reichte eine Beschwerde gegen die Landesregierung bei der EU-Kommission in Brüssel ein. Das Land habe nichts zum Schutz des Feldhamsters in Baden-Württemberg unternommen, obwohl die Tierarzt europaweit unter strengem Schutz stehe. „Das bedeutet auch, dass bestehende Populationen gefördert werden müssen“, betont der BUND-Geschäftsführer, im Regionalverband Unterer Neckar, Alfons Buchtela.

Die Naturschützer wollen mit der Beschwerde den Druck auf die Landesregierung erhöhen, mehr für die Hamster zu tun und etwa eine genaue Kartierung der Vorkommen in Auftrag zu geben. „Ansonsten könnte sie auch durch eine Klage der EU beim Europäischen Gerichtshof dazu gezwungen werden – allerdings ist es bis dahin für die Hamster vielleicht zu spät und ihre Lebensraum zerstört“, sagt Buchtela. So werde in Mannheim nicht nur die Sportarena auf „Hamstergebiet“ geplant, sondern unter anderem auch die Erweiterung der Messe un der Bau eines großem Möbelhauses.

Das Landwirtschaftsmininisterium bezeichnet die Vorwürfe der Naturschützer als „nicht von Sachkenntnis getragen“. Das Land sei sich seiner Verantwortung für den Feldhamster voll bewusst. Es sei geplant, eigens zum Schutz des Hamsters ein Landschaftsschutzgebiet auszuweichen. Für das Stadtgebiet von Mannheim sei ein Artenschutzprogramm erarbeitet worden, der auch eine Umsiedlung von Tieren vorstehe.

Sechs Hektar für die Nager
„Wir setzen beim Schutz des Hamsters auf ein Gesamtkonzept für das ganze Stadtgebiet“, sagt der Mannheimer Umwelt- und Baubürgermeister Lothar Quast. Für die Bebauung eines rund 20 Hektar großen Gebiets, auf dem unter anderem eine Spielhalle für die Eishockeymannschaft Mannheimer Adler entstehen soll, sei eine, „hamsterfreundliche“ Fläche von sechs Hektar vorgesehen. Die Wiesen und Felder sollten landwirtschaftlich so bewirtschaftet werden, dass der Nager sich wohlfühlt, sagt Quast.

In Mannheim zählen Biologen im Auftrag der Stadt im vergangenen Jahr auf einer Fläche von 120 Hektar mehr al 90 Hamsterbaue, die jeweils von einem Tier bewohnt werden. Früher hätten die Nager auch im Taubertal, im Ulmer Raum und zwischen Stuttgart und Heilbronn gelebt. Dort sind die Populationen allerdings inzwischen ausgestorben oder verschollen.

Heidenheimer Zeitung - Meldung vom 28.06.2002, zugemailt von Kerstin Maagk

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