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Feldhamster-Posse: Naturschützer halten Hamsterbauten für RWE-Attrappen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Feldhamster-Posse am Niederrhein ist nach Ansicht von Naturschützern vom Stromkonzern RWE eingefädelt worden. Naturschutzbund-Landeschef Josef Tumbrinck warf dem Stromriesen am Montag vor, mit seinem Hamster-Gutachten eine "perfide Strategie" zu verfolgen. So werde das Ansehen des Artenschutzes ruiniert und versucht, den ungeliebten Kraftwerksbau zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Ein vom RWE beauftragter Gutachter will auf dem Baugelände für das zwei Milliarden Euro teure Kraftwerk mehrere verlassene Hamsterbauten entdeckt haben. "Das ist der gleiche Gutachter, der schon in Aachen mit seinen umstrittenen Funden für jahrelange Diskussionen gesorgt hat", sagte Tumbrinck.

Der Naturschützer vermutete, dass der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) dem Energiekonzern auf den Leim gegangen sein könnte: "Denen ist das RWE-Gutachten gezielt zugespielt worden."

Zu dem Kraftwerksbau habe sich das Unternehmen im Zuge der Verhandlungen um den Kohleabbau im Gebiet "Garzweiler II" verpflichten müssen und in Wirklichkeit keinerlei Interesse an dem Projekt. "Ein in Deutschland einmaliges wie skandalöses Vorgehen", sagte Tumbrinck.

Der Naturschutzbund bezweifelte die Existenz von Hamsterbauten auf dem Baugelände. Es handele sich eher um von Hunden oder Füchsen ausgegrabene Mäusenester, als um Winterquartiere des seltenen Feldhamsters. Auch die unscharfen Fotos der angeblichen Baue seien keine Belege für eine Hamster-Behausung.

Um sich Klarheit über das Vorkommen von Hamstern zu verschaffen, müsse das kommende Frühjahr abgewartet werden, räumte der Nabu ein. "Sollten sich tatsächlich Hamster auf dem Gelände befinden, haben sich sich jetzt eingegraben und die Eingänge zu ihren Bauten unauffindbar verschüttet", sagte eine Nabu-Sprecherin. Selbst bei einzelnen Hamster-Vorkommen könnte die Art aber durch Ausgleichmassnahmen in der Nachbarschaft dauerhaft gesichert werden.

Der Landtag will am kommenden Mittwoch darüber diskutieren, ob der Feldhamster tatsächlich zur Bremse für die Milliardeninvestition wird.

VERIVOX - Meldung vom 14.12.2004

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