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Hamster kosten keine Millionen

Die Hamster, die im geplanten, 92 Hektar großen Wirtschaftspark Süd in Hechtsheim ihren Winterschlaf halten, sorgen weiter für erhebliche Unruhe im Rathaus. Umweltdezernent Wolfgang Reichel (CDU) wies gestern die Aussage von Parteifreund Bürgermeister Norbert Schüler zurück, die benötigten Flächen für die unter Naturschutz stehenden Nager würden das Projekt Wirtschaftspark um 6,8 Millionen Euro verteuern. Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) sagte der AZ: "So wild, wie dies im Bauausschuss dargestellt wurde, ist alles nicht."

Laut Umweltdezernent habe das Baudezernat bei seinen Berechnungen die ohnehin nötigen Ausgleichsflächen und die Hamsterproblematik in einen Topf geworfen. Zwar seien im Frühjahr 2003 um die 500 Feldhamster im großräumigen Umfeld des geplanten Gewerbeparks gezählt worden. Doch lediglich 70 bis 90 Nager seien von der Umsiedlungsaktion betroffen. Reichel: "Mehr noch, auf der Fläche des ersten Realisierungsabschnitts, der 44 Hektar umfasst, leben zur Zeit nur etwa 20 Tiere, die umziehen müssen." Hierfür seien etwa sechs Hektar städtische Ackerflächen vorbereitet. Weitere 13 Hektar seien als zusätzlicher Lebensraum notwendig. "Die hamsterfreundliche Bewirtschaftung der 19 Hektar Ackerland kostet die Stadt etwa 13 000 Euro im Jahr. Diese kommen den betroffenen Landwirten zugute, die nicht Spritzen und nur bestimmte Früchte pflanzen dürfen."

Für weitere Realisierungsabschnitte fielen maximal 9800 Euro jährlich an, wobei eine Reduzierung um bis zu 30 Prozent möglich sei, wenn die Hamster erfolgreich von ihren derzeitigen Bauten durch entsprechende Anfütterung auf die vorbereiteten Flächen gelockt werden könnten. "Die genannten Mehrkosten für den Artenschutz in Millionenhöhe sind nicht nachvollziehbar und dienen allenfalls einer unnötigen Panikmache", so Reichel.

Reichel und Beutel verwiesen darauf, dass die Stadt die entsprechenden EU-Richtlinnen zum Artenschutz einhalten müsse. Der OB nannte als Negativbeispiel die Stadt Aachen, die anders verfahren sei: "Dort steht seit zehn Jahren ein Baugebiet leer. Und in Würzburg ist wegen der Hamster die Ansiedlung von IKEA gescheitert." Laut Reichel bestehe diese Gefahr in Mainz nicht: "Wir können am Standort festhalten und das zu einem im Verhältnis zu den Gesamtinvestitionen vertretbaren Preis."

Allgemeine Zeitung - Meldung vom 22.1.2004

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