Hamster soll Großprojekt weichen

Lengfeld (ej) Mit Mehrheit genehmigten die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses die Flächennutzungsplanänderung und die Auslegung des Bebauungplanes für das Gebiet zwischen dem jetzigen Anschlussknoten Lengfeld und Estenfelder Gemarkung entlang der B 19. Sollte der Stadtrat am 24. Juli ebenfalls zustimmen, und das ist zu erwarten, ist die dort geplante Gewerbeansiedlung genauso einen Schritt weiter wie die Verkehrsentlastung von Lengfeld. Wie berichtet soll hinter Media-Markt und Praktiker ein Fachmarktzentrum mit Parkplätzen entstehen. Investor Möbel Mutschler möchte dort einen Baumarkt (9120 Quadratmeter Verkaufsfläche), Baustofflager (380), Gartenmarkt (3160), Einzelhandel mit Lebensmitteln (1000) und Einzelhandel Telekommunikation (400) erreichten.

Die Erschließung des neuen Gewerbegebietes soll gleichzeitig die Verkehrsprobleme Lengfelds lösen, erklärte Stadtbaurat Christian Baumgart. Geplant ist eine rückwärtige Entlastung, die zwischen Media-Markt und Praktiker auf einer eigenen Trasse in Richtung Estenfeld führt, und ein neuer Knoten zwischen der jetzigen Abfahrt von der B 19 und dem Maidbronner Kreuz. Von diesem Knoten soll auch eine neue Trasse ins Kürnachtal führen, um den Stadtteil Lengfeld anzubinden. Die Anträge an Bund und Land für eine höchstmögliche Förderung sollen in wenigen Wochen abgeschickt werden, so Baumgart. Denn, betonte Kämmerer Dr. Uwe Schreiber, das ganze Projekt darf die Stadt nichts kosten.

Nun könnte aber ein kleiner Zeitgenosse das große Projekt stoppen, denn auch Würzburg hat jetzt seine Feldhamster-Problematik. Die Bauverwaltung hat im Planungsgebiet 31 bewohnte Hamsterbauten gefunden. Der ist als besonders geschützte Tierart eingestuft. Die Planer schlagen daher eine Umsiedlung vor. Grünen-Stadträtin Karin Miethaner-Vent brachte dagegen jedoch massive Bedenken vor: es gebe in ganz Deutschland nicht eine geglückte Umsiedlung. Wie berichtet, hatte eine Feldhamster-Ansiedlung das Ikea-Projekt in Prosselsheim massiv behindert.