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Kuschelige Höhle für gefährdete Nager

Der Feldhamster, früher aufgrund seiner Fruchtbarkeit und des reichlich vorhandenen Lebensraumes allzu zahlreich und erklärter Feind der Bauern, ist inzwischen in Deutschland zur bedrohten Tierart geworden. Und damit die SAP-Arena überhaupt gebaut werden durfte, mussten sich die Mannheimer verpflichten, ein "Artenhilfsprogramm" zu starten. Also finanziert die Stadt eine Zuchtstation im Heidelberger Zoo, deren Ziel es ist, 2007 mit einer Auswilderungsaktion im Straßenheimer Hof zu starten - ein Gebiet, östlich der A 6 und des Mannheimer Stadtteils Vogelstang gelegen und ideal dafür, dass sich die Hamster in Richtung Odenwald ausbreiten können.

In der funkelnagelneuen Zuchtstation und der Schauvitrine davor haben es die Hamster richtig gut. Fein säuberlich liegt in jedem Futternapf neben Getreide ein Stück Apfel, Paprika und Gurke, ein stabiles Laufrad sorgt dafür, dass die Tiere genügend Bewegung haben, es gibt eine Höhle zum Sich-Verstecken und sauberes Stroh zum Rascheln. Aus 17 Tieren eines Stammes wird hier zurzeit eine Population aufgebaut, die es mit dem Leben draußen aufnehmen kann.

Das ist gar nicht so einfach. "Es sind ganz aggressive Burschen, die beißen und kratzen schon mal", beschreibt der zuständige Mannheimer Fachbereichsleiter Josef Krah die Tierchen, die viel größer sind als der in Heimtierkäfigen gehaltene Goldhamster und auch ganz anders aussehen: Ihr braunes Fell ist dunkler und mit schwarzen und weißen Streifen versehen. Der Tierpfleger muss höllisch aufpassen, wenn er Männlein und Weiblein zueinander setzt. Die Dame muss den Herrn mögen, sonst endet die Liebesbeziehung schrecklich. Und hat der Mann seine Pflicht getan, muss er eilends das Weite suchen. Fortan möchte die werdende Mutter in Ruhe gelassen werden. "Allein Erziehende sind bei Hamsters das Alltägliche", sagt der Leiter der Zuchtstation, Dr. Ulrich Weinhold.

Die Politikerdichte war bei der Eröffnung der Hamsterzuchtstation auffällig hoch: Stadträte aus Mannheim und Heidelberg sowie die Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden waren gekommen. "Umwelt- und Naturschutz macht nicht an Gemarkungsgrenzen halt", sagte die Heidelberger Stadträtin der Grünen, Judith Marggraf, und packte die Gelegenheit beim Schopf: "Wir müssen sensibler mit der Frage umgehen, wo wir bauen. Brauchen wir denn in Heidelberg eine weitere Neckarquerung, die quer durch ein FFH-Gebiet führen soll?"

Wormser Zeitung - Meldung vom 1.9.2005

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