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„Menschen wichtiger als Feldhamster“

BERGHEIM. Verzögert der Feldhamster den Bau der geplanten Ortsumgehung für Büsdorf und Fliesteden? Das befürchten die Ortsvorsteher Georg Linzbach und Elisabeth Hülsewig. Denn die Landschaftsbehörden wollen vor der endgültigen Festlegung der Trasse für die L 93n wissen, ob der unter Artenschutz stehende Feldhamster dort zu Hause ist.

Erst kürzlich gab es eine aufgeregte Diskussion, Feldhamster könnten den Bau des RWE-Kraftwerks in Neurath verhindern. Doch Umweltministerin Bärbel Höhn stellte klar: Das Kraftwerk werde trotz Hamster gebaut, der Artenschutz sei erfüllt.

„Alle Beteiligten haben sich mittlerweile auf die Variante 1.1 für die Umgehung geeinigt, und jetzt kommt vielleicht wieder eine Verzögerung“, klagt die Ortsvorsteherin von Fliesteden. „Die Linienführung für die Trasse hätte schon letztes Jahr fertig sein können.“ Der mögliche Baubeginn im Jahr 2007 sei wohl nicht mehr zu halten. Die Straße sei in Stufe 1 eingeordnet, habe also hohe Priorität. Eine Finanzierungszusage des Landes gebe es aber noch nicht.

„Seit 1985 wird die L 93n von den Behörden bearbeitet“, berichtet Elisabeth Hülsewig. „1995 haben die Bürger begonnen, sich für ihren Bau vehement einzusetzen.“ Sie sperrten sogar Straßen, um auf den starken Verkehr in den engen Ortsdurchfahrten und die damit verbundenen Gefahren für die Menschen hinzuweisen. „Wir ersticken im Lärm“, sagt Georg Linzbach. Und Peter Zimmermann, Sprecher der Lokalen Agenda Büsdorf, berichtet: „Seit dem Bau des ersten Abschnitts der Umgehung bei Sinnersdorf hat der Verkehr in Fliesteden und Büsdorf stark zugenommen.“

„Wenn die Bauern auf dem Feld arbeiten, würden die Hamster mehr gestört als durch die Straße“, meint Peter Zimmermann. Bislang hätten die Landwirte aber keine Hamster in dem Gebiet entdeckt.

Das Gutachten über die Feldhamster, das viel Geld kosten werde, sei vor einem Jahr in Auftrag gegeben worden, so die Ortsvorsteher. Bisher sei aber nichts geschehen. Der Landesbetrieb Straßenbau bestreitet eine „Verzögerungstaktik“. Das Land habe im November mitgeteilt, vor einer Zustimmung zur Linienführung müsse die Hamsterfrage geklärt werden.

„Zurzeit schlafen die Tiere noch“, sagt Bernd Egenter, Abteilungsleiter Planung beim Landesbetrieb. „Im Mai sind sie aus dem Winterschlaf erwacht, dann werden unabhängige Biologen nach ihren Spuren suchen.“ Der Untersuchungsraum werde auf die mögliche Trasse eingegrenzt, damit das Gutachten nicht zu viel koste.

Der Baubeginn im Jahr 2007 sei auch dann nicht sicher, wenn keine Hamster gefunden würden, so Egenter. Das Land entscheide jedes Jahr neu, welche Straßen gebaut würden. Die Bürger aber wollen weiter kämpfen. Sie planen weitere Straßensperrungen und haben Briefe an das Land und die Landespolitiker geschickt. „Menschen sind wichtiger als Feldhamster“, sagt Georg Linzbach.

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