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Nager als Haustiere in der Stadt

Hamburg/Lage (dpa/gms) - Sie fordern keine abendlichen Spaziergänge im Regen und zerkratzen nicht aus Langeweile die Couch - Nagetiere sind ideale Haustiere für Städter. Hamster oder Meerschweinchen sind in der Regel mit dem Leben im Käfig zufrieden, nach kurzer Zeit zahm, und sie erfreuen ihre Besitzer mit einem hohen Kuschel-Faktor.

Einziger Nachteil von Goldhamster, Kaninchen und Co.: Mit einer relativ geringen Lebenserwartung begleiten sie ihre Besitzer selten länger als drei Jahre durch das Stadtleben.

Nach Angaben des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) in Langen (Hessen) lebten im Jahr 2001 rund 5,7 Millionen Kleintiere unter deutschen Dächern. Damit gehörten in acht Prozent der Haushalte Hamster, Kaninchen oder Ratten mit zur Familie. «Aus der Gruppe der Nager sind vor allem Meerschweinchen und Hamster seit langem als Haustiere sehr beliebt», erläutert Antje Schreiber vom ZZF.

«Manchmal werden aber auch neue und exotische Arten zum Trend, wie vor einigen Jahren der Chinchilla oder das Streifenhörnchen, der aus Chile stammende Degu oder die mongolische Rennmaus», sagt Schreiber. Obwohl Kaninchen zoologisch nicht zur Gruppe der Nagetiere, sondern zu den Hasen gehören, würden sie häufig mit den Nagern zusammengefasst.

Ein großer Vorteil der kleinen Tiere ist, dass sie in jeder Stadtwohnung gehalten werden können: «Auch wenn im Mietvertrag die Haltung von größeren Tieren wie Hund und Katze verboten wird, sind Kleintiere wie Vögel, Hamster oder Meerschweinchen grundsätzlich erlaubt», sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin.

Auch aus Sicht der Tierexperten spricht nichts gegen die Haltung von Nagetieren in den eigenen vier Wänden: «In den allermeisten Fällen können die Tiere gut in der Wohnung gehalten werden», sagt Maja Eichhorn, Tierärztin in Hamburg. «Die meisten Besitzer wissen, dass die Tiere auch im Käfig Bewegungsfreiheit brauchen, und behandeln die Tiere gut.»

Trotzdem rät die Tierärztin jedem Halter, sich über die Lebensumstände des Tieres in der freien Wildbahn zu informieren und sich danach zu richten: «Einen nachtaktiven Goldhamster sollte man tagsüber nicht stören, sonst kann er überaus aggressiv reagieren.»

Michael Wolters von Zoofachgeschäft «Exana» in Mönchengladbach empfiehlt seinen Kunden aus der Stadt, den Käfig ihrer Nagern möglichst naturgetreu zu gestalten: «Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Spielzeug, um die Tiere zu beschäftigen, allerdings bieten sich auch Holz und Äste an.» Bei einem Spaziergang im Park lasse sich zum Beispiel gutes Material finden, mit dem sich Mäuse oder Ratten dann in ihrem Käfig eine Höhle bauen können.

«Die meisten Nagetiere und Kaninchen sind allerdings auf das Leben im Haus eingestellt, so dass sie langsam an die äußere Umgebung gewöhnt werden sollten», so Blahak weiter. Wenn die Sonne stark scheint, sollte in jedem Fall für einen Schattenplatz gesorgt werden. «Der Käfig muss außerdem so sicher sein, dass das Tier weder weglaufen noch von anderen Tieren bedroht werden kann.» Auch sollten die Besitzer darauf achten, dass ihr an Trockenfutter gewöhntes Tier nicht plötzlich große Mengen Grünzeug frisst. Das könne die Verdauung des Tieres völlig durcheinander bringen.

Bei der Ernährung machen nach den Erfahrungen von Maja Eichhorn Nagetier-Halter häufig Fehler: «Oft bekommen die Tiere zu viel Kraftfutter wie zum Beispiel Körnermischungen und zu wenig Heu». Das wirke sich nicht nur auf die Verdauung, sondern auch auf die Zähne aus: «Die Zähne von Nagern wachsen permanent. Wenn sie sich durch zu viel weiches Futter nicht oder falsch abnutzen, verletzen sich die Tiere häufig selbst im Maul.» In diesen Fällen sei eine Behandlung beim Tierarzt nötig.

Silvia Blahak rät, sich vor dem Kauf von Kleintieren auch durch Bücher über die Lebensweise und Bedürfnisse des künftigen Hausgenossen zu informieren. Gute Zoofachgeschäfte berieten ihre Kunden außerdem in Sachen Käfiggröße, Futtermischung und Umgang mit dem Tier. Erkennen könne man ein gutes Geschäft vor allem an der Reaktion der Tiere: «Jedes Tier ist im Laden erst einmal scheu, allerdings kann man schon sehen, ob ein Kaninchen oder Hamster völlig eingeschüchtert ist oder aggressiv auf Menschen reagiert.» In diesem Fall solle der zukünftige Nagetier-Halter besser ein anderes Geschäft aufsuchen.

dpa - Meldung vom 12.09.2002

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