Raub von Junghamstern

Köln (ots) - Eine militante Tierschützerin nahm gestern, 17.02.2003, nach einem heftigen Streit in einer U-Bahn in Köln-Mitte zwei Junghamster gegen den Willen der Besitzerin in ihre Obhut - nach ihren Angaben soll der Umgang mit den Nagern nicht artgerecht gewesen sein. Anzeige

Kurz vor 16.00 Uhr saßen zwei 15- und 17-jährige Freundinnen in der U-Bahnhaltestelle Appellhofplatz und warteten auf die Linie 16. Auf dem Schoß spielten sie mit ihren beiden Junghamstern, die sie in einer Pappschachtel mitgenommen hatten.

Dieses Szenario missfiel einer ebenfalls wartenden 18-Jährigen. Die in Ausbildung befindliche Tierpflegerin nahm Anstoß an der engen Behausung und dem -wie sie meinte- nicht artgerechten Umgang mit den Vierbeinern.

Die "Hamstermutter" indessen trieb das Geschehen auf die Spitze und spiegelte der Besorgten vor, die Tiere jetzt absichtlich in der Pappschachtel zu quälen. Die "Tierpflegerin" verlangte daraufhin die Herausgabe der Wühler, um sie vor der vermeintlichen Gefahr zu schützen. Sie wurde jedoch ignoriert und man stieg zusammen in den inzwischen eingetroffenen Zug ein. Dort setzte sich die Szenerie fort und der Streit eskalierte: Die besorgte 18-Jährige zog den beiden Mädchen heftigst an den Haaren, schlug der Älteren mehrfach ins Gesicht, beleidigte sie auf das Übelste und schmierte ihr Majonäse in die Haare. Die jüngere Begleiterin händigte daraufhin verängstigt die Schachtel mit den Nagern aus.

Nachdem die Geschädigten sich über Polizei-Notruf offenbart hatten, wurde eine Fahndung eingeleitet. Eine Streifenwagenbesatzung traf die beiden Hamsterräuberinnen am Barbarossaplatz mit ihrer Beute an. Die Haupttäterin gab an, als Tierschützerin in voller Überzeugung gehandelt zu haben.

Die rechtmäßige Eigentümerin bekam die Tiere vor Ort wieder ausgehändigt. Die "Tierliebhaberin" erwartet jetzt eine Strafanzeige wegen eines Raubdeliktes.

(gö) ots-Originaltext: Polizei Köln Digitale Pressemappe:
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