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Weizen-Entzug soll Hamster vertreiben

Während sich die Diskussion um den geplanten Standort der Rheinland-Pfalz-Ausstellung auf dem Areal des Wirtschaftsparkes Mainz-Süd wie in einem Hamsterrad unermüdlich dreht, haben sich die Nager bereits in den Winterschlaf begeben. Ob die Hamster umgesiedelt oder verdrängt werden sollen, ist noch ungewiss. "Das ist nichts Emotionales, und wir wollen keine Hamsterhetze - bei einer Polarisierung dieser Geschichte ist niemandem geholfen", erklärt Holger Hellwig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverband Rheinhessen-Nahe.

Es gelte einen Kompromiss zu finden, der sowohl den Umweltschutz als auch die Interessen von Wirtschaft und Politik berücksichtige. Die Hamsterpopulation sei genau erfasst und kartiert. Nicht nur der Landesverband ist um einen verantwortlichen Umgang mit diesem sensiblen Thema bemüht. Auch die Stadt muss sich an die strengen EU-Richtlinien aus Brüssel halten.

Der Kompromiss soll in ein Gesamtkonzept fließen, das sich an der zur Verfügung stehenden Fläche orientiert, berichtet Umweltdezernent Wolfgang Reichel (CDU). Die eine Möglichkeit bestehe darin, die Tiere umzusiedeln, die andere, sie durch Futterentzug zu verdrängen. Auf den Feldern, auf denen die Hamster wohnen, solle dann kein Getreide mehr angebaut werden, das ihnen als Futter dient, wie zum Beispiel Weizen. Dadurch wanderten die Nager in benachbarte und eigens von Experten vorbereitete Gebiete ab.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd bezahlt an alle Landwirte und Flächennutzer ein Honorar zwischen 30 und 51 Euro für jeden gemeldeten und vertraglich geschützten Feldhamsterbau, erläutert Hellwig. Die Bauern werden auch dazu aufgefordert, ihre Getreidefelder nicht ganz abzumähen, sondern einen schmalen Streifen stehen zu lassen, an dem sich die Hamster gütlich tun können.

Rund 500 der europaweit unter Schutz stehende Feldhamster bewohnen in über 120 Bauten das Gewerbegebiet zwischen Hechtsheim und Ebersheim. Ob die von der Stadt geplante Erschließung des Areals im Frühjahr 2004 starten kann, um so die Fertigstellung des Messeplatz 2005 zu gewährleisten, ist indes ungewiss. Denn schlafende Hamster können kaum umgesiedelt werden.

Allgemeine Zeitung - Meldung vom 11.9.2003

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