Hamster sind grundsätzlich Einzelgänger, dies gilt vor allem für Mittelhamster. Sowohl Heimtiere als auch ihre Artgenossen in den Wüsten Syriens. Daher ist von einer Gruppenhaltung bei Mittelhamstern immer abzuraten, einzig zur Paarung bzw. eben bei der Aufzucht akzeptieren diese Nager den näheren Kontakt zum Partner bzw. zu ihren Babys. Hat man also ein trächtiges Weibchen bei der Anschaffung erwischt, muss man häufig schon nach 3-4 Wochen damit rechnen, dass es zu heftigen Auseinandersetzungen kommt, dann ist eine sofortige Trennung der Tiere nötig.
Auch für die meisten Zwerghamster gilt, es sind in der Regel Einzelgänger. Zwar leben die wilden Verwandten der Zwerge immer mal wieder in größeren Familienverbänden zusammen, bei der Heimtierhaltung funktioniert so etwas allerdings nur selten und nicht in den Maßen, wie es in der Natur möglich ist.
In menschlicher Obhut ist es ab und zu möglich gleichgeschlechtliche Wurfgeschwister in einer Gruppe zusammen zu halten oder auch die Mutter mit ihren Töchtern. Eine Haltung unterschiedlich geschlechtlicher Tiere ist ebenfalls möglich, allerdings muss man hier dann im Prinzip ständig mit Nachwuchs rechnen und für Hamsterweibchen ist eine Dauerschwangerschaft alles andere als gesundheitsfördernd. Daher sollte man eben schon darauf achten, dass es sich bei der heimischen Gruppenhaltung um gleichgeschlechtliche Gruppen handelt, außerdem sollte im Idealfall auch schon eine gewisse Hamstererfahrung vorhanden sein, wenn man sich für einen Versuch entscheidet mehrere Tiere in einer Behausung zu halten. Bei Dsungaren, Campbells oder den kleinen Robos kann eine solche Gruppe dann tatsächlich schon mal ein ganzes Hamsterleben lang ohne größere Auseinandersetzungen zusammenleben.
Eine Garantie dafür, dass es ein Leben lang gut geht, gibt es allerdings nie und man muss immer mindestens ein zweites Hamsterheim zur Verfügung haben, um die Tiere notfalls trennen zu können. Solche Trennungen können dann auch nicht mehr rückgängig gemacht werden, einmal getrennt - immer getrennt.
Erfahrungsberichten zur Folge, hat sich herausgestellt, dass sich weibliche Dsungaren, männliche Campbells und Robos im Allgemeinen am längsten und besten miteinander verstanden haben, außerdem ist oft festzustellen, dass Hamster in Gruppenhaltung nicht so handzahm werden, wie ihre allein gehaltenen Artgenossen. Ein Pauschalisierung ist jedoch nicht möglich, denn Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Von einem Versuch ausgewachsene fremde Zwerghamster zusammenzusetzen kann man nur dringend abraten, dies führt, wie bei Mittelhamstern auch, zu heftigen Streitereien und endet manchmal ebenfalls tödlich. Chinesische-Streifenhamster bilden die Ausnahme bei den Zwergen, sie sind in punkto Familienverträglichkeit meist ebenso ungeeignet wie Mittelhamster.
Wie bei allen Lebewesen, die in Gruppen zusammen leben, gibt es auch bei Hamstern eine Rangordnung. Diese und vor allem, dass sich alle Tiere danach richten, ist Grundvoraussetzung für ein harmonisches und friedliches Zusammenleben. Bereits in den ersten Wochen und Monaten beginnen die Tiere damit, in kleineren Auseinandersetzungen ihre Kräfte zu messen, um so die Rangordnung festzulegen. Hierbei stellen sich die kleinen Nager auf ihre Hinterbeinchen und es hat teilweise den Anschein als würden sie boxen oder ringen. Der Unterlegenere bei solchen Kämpfen legt sich unterwürfig auf den Rücken und der Sieger stupst ihn mit der Nase in den Bauch. Auch ein wenig Gequieke gehört zu solchen Rangeleien, gebissen wird hierbei allerdings nicht.
Eine Auseinandersetzung mit Beißerei ist das Signal zur sofortigen Trennung, solche Angriffe laufen auch meist wie in einer Jagdszene ab. Die Tiere laufen hintereinander her bzw. drehen sich liegend nebeneinander im Kreis herum und versuchen ihrem Widersacher in das Hinterteil (Afterregion) zu beißen. Aber auch auf Hinterbeinen stehend und mit den Mäulern in einander verkeilt können solche Duelle ablaufen. Dabei wird dann auch nicht unbedingt gequiekt, schon eher kann man ein heftiges Geschrei vernehmen oder aber es herrscht plötzlich eine beängstigende Ruhe in der Behausung, dann haben sich die Streithähne, so ineinander verkeilt, dass keiner mehr einen Laut von sich geben kann und einer irgendwann aufgibt oder tot liegen bleibt. Egal wie, sobald die Zähne im Einsatz sind oder man ein Tier mit Bissspuren entdeckt, muss man einschreiten und die Tiere trennen. Nicht selten muss sogar ein Tierarzt aufgesucht werden, um die Wunden zu behandeln.
Daher gilt beim Halten mehrerer Hamster in einer Behausung immer, Augen auf und mindestens doppelte Aufmerksamkeit und auch die regelmäßige Kontrolle auf Verletzungen ist sehr wichtig. Gerade bei Bissen in das Hinterteil kann eine solche Auseinandersetzung schnell tödliche Folgen haben, denn die Haut ist in diesem Bereich extrem dünn und der Darm liegt sehr nahe an der Oberfläche, so dass schon ein Biss die Darmwände perforieren und das Todesurteil für den kleinen Nager bedeuten kann.
Vor allem männliche Dsungaren entwickeln mit so ca. einem halben Jahr ein extremes Dominanzverhalten und man kann häufig beobachten, dass die Tiere zu dieser Zeit anfangen sehr heftig auf ihre Artgenossen loszugehen. Aber selbst Tiere, die bereits 1-2 Jahre friedlich zusammengelebt haben, können, ohne für Menschen ersichtliche Gründe, von einer Sekunde auf die nächste zu Todfeinden werden. In solchen Fällen ist eine Trennung dann unvermeidlich. Bedenken, ob die Tiere nach einer solchen Trennung an Vereinsamung leiden, muss man keine haben, denn wie schon erwähnt sind im Prinzip alle Hamster glückliche Einzelgänger. Meist kann man sogar feststellen, dass die Lebenserwartung von allein lebenden Tieres höher ist als die von Tieren, die in einer Gruppe zusammen leben, denn allein lebende Hamster sind wesentlich weniger Stresssituationen ausgesetzt, als die in einer Gruppe. Außerdem neigen die meisten Zwerge in Gruppenhaltung dazu ein wenig rundlicher zu werden als ihre allein gehaltene Artgenossen, das liegt am Futterneid der Tiere. Auch wenn an sich immer ausreichend Nahrung im "Revier" zu finden ist, ist ein Hamster grundsätzlich darauf bedacht, für schlechte Zeiten gerüstet zu sein und gerade in einer Gruppe, darf man (als Hamster) natürlich körperlich nicht großartig unterlegen sein, sonst ist sehr schnell Schluss mit lustig.
So schön es auch ist eine Gruppe von Zwerghamstern in einer gleichgeschlechtlichen Gruppe zusammen zu halten, ein Garantie kann man eben nie geben, dass es in der Gruppe ein Hamsterleben lang harmonisch und friedlich zugeht. Wie erwähnt, können aus den besten Freunden, selbst nach 1-2 Jahren, von einer Sekunde zur nächsten erbitterte Feinde werden, ohne dass es einen für Menschen nachvollziehbaren Grund gibt. Allerdings kann man auch durch verschiedene Haltungsfehler die Gruppenharmonie empfindliche stören, damit solche Fehler nicht passieren und die Freundschaft in der Gruppe so lange wie möglich aufrecht erhalten werden kann, haben wir hier noch einige Hinweise und Tipps zusammengetragen.
Hamster sind grundsätzlich Einzelgänger, manchmal funktioniert aber eine Gruppenhaltung mehrerer Zwerghamster.
Beginnen die Tier sich zu beißen oder es sind bei einem Tier Bisswunden zu erkennen, ist eine sofortige Trennung nötig.
Hamster in Gruppenhaltung werden oft nicht so handzahm, wie ihre allein gehaltenen Artgenossen.
Die Hamster dürfen niemals getrennt werden, sonst geht der Gruppengeruch verloren und es kommt zu Streitigkeiten.
Es dürfen keine "fremden" Gegenständen in das Hamsterheim der Gruppe gelangen, das verfälscht den Gruppengeruch und es kommt zu Streitereien.
Steht ein zweites, komplett ausgestattetes Hamsterheim zur Verfügung, ist man hervorragend ausgerüstet, um die Tiere im Ernstfall schnell trennen zu können.
Durch mehrere Futternäpfe und eine Portionierung von Frischfutter, Leckereien, Mehlwürmchen o. ä. wird vermieden, dass Futterneid entsteht.